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Geschichte und Fakten zum Vatikan in Rom

Geschichte des Papststaates Vatikan

Der Legende nach starb der erste Führer der christlichen Kirche, der Apostel Petrus, an der Stelle, wo sich der heutige Vatikan erhebt, für seinen Glauben den Märtyrertod im Circus.
Seine Nachfolger erwarben Ländereien in ganz Mittelitalien. Im Zuge der nationalen Einigung Italiens jedoch, verloren sie 1870 all ihre Territorien und traten den Rückzug in den Vatikan zurück. Sie erklärten sich daraufhin selbst zu den Gefangenen des Nationalstaates, den sie für illegal erklärten. Erst Mussolini konnte diese Situation 1929 mit den Lateranverträgen klären. Der Vatikan hatte nun einen eigenständigen Status, jedoch als religiöse Repräsentanz ohne politische Machtbefugnis.
Die Regularien der Papstwahl wurden erst auf einer römischen Synode von 1059 beschlossen, wonach beim Tode eines Papstes die Kardinäle, damals eine Zahl von etwa 50, einen Nachfolger zu bestimmen hätten. Nach Streitigkeiten über die Wahlhandlung wurde auf dem römischen Konzil von 1179 die Zweidrittelmehrheit im Kardinalskollegium festgelegt.
Die Zusammensetzung des Kardinalkollegiums hatte mit einer Ausnahme-Papst Hadrian VI: (1522-1523)- in den letzten 600 Jahren zur Wahl von Italienern auf den Stuhl Petri geführt, bis der Pole Karol Wojtyla 1978 sein Amt antrat. Als dessen Nachfolger wurde 2005 der Deutsche Joseph Ratzinger gewählt.


Fakten zum Vatikan

Insgesamt umfasst die Fläche des Vatikans nur einen halben Quadratkilometer, wobei der Großteil vom mächtigen Petersdom und den verschiedenen Palästen eingenommen wird.
Die berühmte Schweizergarde dient als militärische Schutztruppe, deren 110 Mitglieder allesamt in den katholischen Schweizer Kantonen rekrutiert werden.
Obwohl der Vatikan nur 832 Mitglieder zählt, stehen der Einwohnerschaft zahlreiche interne Institutionen zur Verfügung. Von einem Supermarkt, über eine Bank und Post bis hin zum eigenen Bahnhof. Sogar einen Radio- und Fernsehsender gibt es.
In den historischen Gebäuden erwarten die Besucher wertvolle Sammlungen von Kunstwerken aller Art. Dabei stellen die Vatikanischen Museen mit ihren hochkarätigen Werken wohl den Höhepunkt dar.
Dann gibt es da noch die zahlreichen Pilger, die nunmehr schon seit über 2 000 Jahren zum Grab des heiligen Petrus, dem Gründer der Kirche, pilgern. Sollte der Papst in Rom sein, zeigt er sich Sonntagsmittags regelmäßig am Fenster seines Arbeitszimmers und erteilt den auf dem Petersplatz versammelten seinen Segen. Die Staatsflagge des Vatikans ist Gelb, Weiß, senkrecht gespalten und enthält im weißen Feld als Wappen zwei gekreuzte Schlüssel unter der päpstlichen dreistufigen Krone (Tiara), die Hirten-, Priester- und Lehramt symbolisiert. Der Vatikan hat eigene Münzhoheit sowie eigene Zeitschriften und Zeitungen.
Der Papst, der Heilige Vater, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche mit ca. 860 Mio. Gläubigern, ist Inhaber der gesetzgebenden, vollziehenden und richterlichen Gewalt. Mittels einer vom Papst auf fünf Jahre ernannten Kommission aus Kardinälen wird die legislative und exekutive Gewalt über verschiedene Regierungsorgane ausgeübt. Hauptressort ist das Staatssekretariat, v.a. für die auswärtigen Angelegenheiten. Der Kardinalssekretär vertritt den Papst seit 1984 aber auch bei Regierungsfunktionen im Vatikanstaat.