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Allgemeines zur "ewigen Stadt" Rom

Bereits seit Jahrhunderten zieht es Menschen in die ewige Stadt Rom. Und nicht umsonst sind es mittlerweile fast zehn Millionen Touristen im Jahr, die sich auch einmal von dieser Aura, dieser Anziehungskraft, gefangen lassen nehmen wollen. Ein echtes Lebensgefühl.
Auch wenn die Stadt auf den ersten Blick verwirrend erscheint, stellt man schnell fest, dass Rom an sich ein einzigartiges Museum ist und dabei keinesfalls langweilig und festgefahren. Die Stadt ist lebendig. Dass die Römer ihr Leben neben den monumentalen Hinterlassenschaften, die das passende Ambiente zu liefern scheinen, leben, strahlt einen lässigen Charme aus.
Auch etliche prominente Rom-Reisende haben der Nachwelt oftmals sehr umfangreiche Eindrücke hinterlassen.
Ob das Goethe war, dessen „Sehnsucht von dreißig Jahren“ gestillt wurde, oder der Historiker Jacob Burckhardt, der sogar befürchtete „außerhalb Roms nie wieder recht glücklich“ werden zu können, alle waren sie begeistert von dieser atemberaubenden Stadt.
Wohl jeder Besucher der zum ersten Mal nach Rom kommt, wird einen Blick auf das Kolosseum, das Forum Romanum, den Vatikan, die Spanische Treppe und den Trevi-Brunnen werfen, auch wenn der Aufenthalt noch so kurz ist. Doch die meisten kommen wieder zurück. Um auch ganz sicher zu gehen, wird vorher vielleicht noch eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen.
Sollte man allerdings mehr Zeit mit sich bringen, ist es jedem zu empfehlen einmal an der römischen Dolce Vita zu schnuppern. 1786 schrieb Goethe während seiner Italienreise, dass Rom eine eigene Welt sei. Es würde Jahre dauern, ein echter Bürger dieser Stadt zu werden. Daran hat sich wohl bis heute nichts geändert. Doch bei einem Caffè auf dem romantischen Campo de’Fiori, der prachtvollen Piazza Navona oder aber der stets pulsierenden Piazza di Spagna lässt sich das Treiben auf den Straßen und die lebendige Atmosphäre am besten genießen.
Steigt man zum Pincio hinauf bietet sich, wie einst schon Goethe, ein umwerfender Blick über die in warmen Farbtönen gehaltenen Dächer, wunderschönen Palästen und dem Petersdom, der berühmteste Kirche der Christenheit, als höchstes Gebäude im Hintergrund.


Geschichte der Weltmacht Rom

Mit Romulus und Remus soll laut Legende alles angefangen haben. Der Kriegsgott Mars soll die Königstochter Rhea geschwängert haben. Diese setzte die Neugeborenen Zwillinge allerdings auf dem Tiber aus. Als der Korb mit den Säuglingen von einer Wölfin entdeckt wurde, säugte diese die Beiden, bis sie vom Hirten Faustulus aufgenommen wurden. Als sie älter wurden, beschlossen sie eine Stadt zu gründen, deren Herrscher durch ein göttliches Zeichen bestimmt werden sollte. Romulus sah die Gunst der Götter auf seiner Seite und nahm die Herrschaft auf dem Palatin für sich zum Anspruch. Dabei kam es zum Streit, bei dem er seinen Bruder Remus erschlug. 753- Rom schlüpft aus dem Ei. Doch lässt man die seit der Schulzeit geläufige Eselsbrücke, wie auch die Mythologie außer Acht, entstanden wahrscheinlich bereits im 10. Jh. v. Chr. Erste Ansiedlungen auf dem Palatin und kurz danach auch auf Esquilin und Quirinal. Die Hügel boten den ersten Siedlern guten Schutz vor Überschwemmung oder aber Überfällen. Auch wenn die Stadt ewig erscheinen mag, lässt sich die Historie alles in allem grob in vier Perioden gliedern. Das antike Rom umfasst gut tausend Jahre. Vom mythischen Ursprung über die Republik bis hin zum Verfall im Kaiserreich , der nach dem Tod des „Philosophenkaisers“ Mark Aurel 180 begann. 410 eroberten die Westgoten Rom und bereits 476 wurde der letzte Kaiser von dem Germanen Odoaker abgesetzt. Im Mittelalter waren es dann die Päpste die als einzige Autoritätsträger in dieser dunklen Zeit das Regiment übernahmen. Papst Leo der III. war es, der den Frankenkönig Karl den Großen im Jahre 800 zum ersten römischen Kaiser krönte. Dieser Akt mündete allerdings in eine Ära permanenten Streits um die Vorherrschaft zwischen Päpsten, Monarchen und Fürsten. Unter dem Renaissance-Papst Nikolaus V. und seinen Nachfolgern, verwandelte sich Rom wieder in eine bedeutende Stadt. Während Architekten und andere Künstler Rom ein neues Gesicht verliehen, erweiterten päpstliche Truppen das Territorium des Kirchenstaates. Mit der Gegenreformation im 16.Jahrhundert bauten die Päpste die Stadt zur spektakulären Metropole aus. Bald schon kamen die ersten Touristen. Während der napoleonischen Besetzung wurde Rom Republik. Und 1860 wurde das italienische Königreich gegründet. Auch in der Filmindustrie machte sich Rom schon früh einen Namen. 1936 entstand schließlich Cinecittà, das italienische Hollywood, in dem auch amerikanische Produzenten drehen ließen und italienische Meisterregisseure ihrem Land einen hervorragenden Platz in der Filmgeschichte sicherten. Die große Zeit von Cincecittà ist allerdings vorbei. Als moderne Hauptstadt des vereinten Italiens veränderte Rom noch einmal durch die Errichtung verschiedener Regierungsgebäude und Magistralen sein Gesicht. Von beiden Weltkriegen weitestgehend verschont, besteht heutzutage das größte Problem darin, die Balance zwischen der Konservierung alten Erbes und den Anforderungen einer Hauptstadt des 21. Jahrhunderts zu finden.


Fakten zu Rom

Rom, die Hauptstadt der Republik Italien, der Provinz Rom und der Region Latium liegt etwa 20 km östlich des Thyrrhenischen Meeres. Das historische Zentrum beläuft sich auf eine Fläche von ca. 140 km², zusammen mit den Kommunen bildet Rom eine Fläche von rund 1508km². Mit dem Aufstieg der Stadt Rom zur Weltmetropole kommt natürlich auch die stetig zunehmende Bevölkerungszahl. Bereits zur Beginn der Kaiserzeit um das Jahr 0, zählte die Stadt eine Mio. Einwohner. Mit dem Untergang des Imperiums im 5.Jahrhundert, fiel die Anzahl jedoch auf etwas 25 000 Einwohner und stieg erst wieder mit der Rückkehr der Päpste aus Avignon im 15.Jahrhundert an, sodass im Jahre 1870 Rom etwa 20 000 Einwohner zählte und bis heute auf rund drei Mio. angewachsen ist. Allerdings ist sie seit 1981, vor allem im Innenstadtbereich, leicht rückläufig. Innerhalb Roms liegt der kleinste Staat der Welt- die Vatikanstadt mit dem Papst als Souverän, der zugleich Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Verwaltet wird die Comune di Roma vom Kapitol-Sindaco- aus, dem Sitz des Bürgermeisters. In der Antike war Rom das führende Wirtschafts- und Handelszentrum des gesamten Mittelmeerraums. Doch bereits nach dem Zerfall des Kaiserreiches büßte die Stadt diesen Rang ein und erlangte bis heute nie wieder in wirtschaftlicher Hinsicht eine europäische Vormachtstellung. Allerdings steht Rom als Kunst- und Kulturmetropole an der Weltspitze. Zwar können weder Rom noch Mailand oder Florenz auf eine Vergangenheit als Modemetropolen wie zum Beispiel Paris zurückblicken, doch seit Ende der 1970er Jahre steht „Made in Italy“ für einen spezifischen Lebensstil. Modedesigner wie Armani, Versace oder Dolce & Gabbana setzten sich auf dem internationalen Markt durch und gaben der italienischen Mode neuen Aufschwung. In erster Linie ist Rom heute eine Regierungs- und Beamtenstadt, denn das industrielle Zentrum des Landes liegt schon seit Jahrzenten im Norden Italiens.